Mittwoch, 6. Februar 2019

Buchrezension "Ein Reif von Silber und Gold"


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Mit „Ein Reif von Silber und Gold“ bin ich beim finalen Band von Rother’s Königschroniken angelangt. Mein Abschlussfazit fällt leider etwas schlechter aus und das tut mir von Herzen leid, da Rother ein Lieblingsautor von mir ist.  
Während ich die ersten beiden Bücher der Trilogie regelrecht verschlang, sie sogar mit namhaften Fantasy-Highlights dieses Genres verglich, konnte dieser abschließende Teil der Geschichte nicht mehr an seine Vorgänger anknüpfen.

Die Geschichte beginnt am Morgen nach der Rauhnacht, der kältesten, längsten  und dunkelsten Nacht des Jahres.
Im hohen Norden wurde das Königsgeschlecht des Reiches Ord innerhalb weniger Stunden ausgelöscht und der mühsam erkämpfte Zusammenschluss der Völker droht zu platzen. Ein Anführer muss gefunden, der Reif von Bronze erneut auf ein Haupt gesetzt werden. Doch alle Möglichkeiten bergen auch neue Gefahren und der Friede hängt an einem seidenen Faden. Mit welchen Kompromissen sind die Beteiligten einverstanden?



Leyken sieht in der Rabenstadt den Zerfall der Heiligen Esche mit eigenen Augen. Die Auswirkungen sind schrecklich und die Hoffnung stirbt mit jedem neuen Tag ein kleines Stückchen mehr. Denn Diejenige, die Moder und Fäulnis aufhalten könnte, weilt nicht mehr dort.  Obwohl Alles mit Allem verbunden ist, ist sie fort und hat ihre Saat mitgenommen. Wird Leyken denselben Weg einschlagen, wenn sie die Zusammenhänge erkennt?

Pol, der Gesandte kann die zürnenden Götter nicht mehr besänftigen, denn seine Mission endet an den Ruderbänken einer Galeere, festgekettet und hilflos den Schlägen der Aufpasser ausgeliefert.
Nur das Amulett um seinen Hals zeugt von seinem eigentlichen Auftrag. Kann er ihn trotz der widrigen Umstände noch erfüllen?



Ich begann den Roman unter falschen Erwartungen. Ich war nicht darauf vorbereitet, dass die Handlungen in Analysen, Erkenntnissen und Diskussionen endeten. Rothers Fokus lag im dritten Teil der Geschichte eindeutig in der Verarbeitung des Erlebten und dem Durchspielen möglicher Zukunftsvisionen. Alle Protagonisten rufen sich die Geschehnisse zurück ins Gedächtnis, verarbeiten die Schrecken, wägen Für und Wider der nächsten Schritte ab – ähnlich einer Jahreshauptversammlung des Vereins, der Firma oder Aktiengesellschaft.

Der Sprachstil war perfekt umgesetzt, einer historischen Ausdrucksweise angepasst. Der Abschluss war rund, wenn auch nicht spektakulär, die offenen Fragen wurden im Großen und Ganzen beantwortet. Trotzdem schützte dieses schriftstellerische Können nicht vor der Langeweile, die sich durch den ganzen dritten Teil zog. Ich habe mich durch die 375 Seiten gequält, nein eher gekämpft, sonst kommt mein Fazit doch zu hart rüber. Die wenigen, kurzen Aktionsszenen, waren so rar und kurz, dass sie nicht ausreichten, um mich zufriedenzustellen. Selbst wichtige, zukunftsentscheidende Szenen bekamen dadurch nicht die notwendige Aufmerksamkeit, die sie verdient hätten. Ich kritisiere die Längen und die plätschernde Handlung.



Ich gebe dennoch eine Leseempfehlung für dieses High Fantasy - Buch. Denn immerhin ist es der finale Schluss und rundet die Trilogie ab. Ich möchte die aufklärenden Informationen über die drei Handlungsstränge nicht missen.  Interessierte Quereinsteiger sollten jedoch erst Leykens, Pols und Sölvas Vorgeschichte lesen und sich einen Überblick über Rabenstadt, Ord und den zürnenden Göttern verschaffen. Und sich für ihre Geschichte Zeit nehmen, denn es sind keine Bücher, die man eben mal kurz durchliest. 

Ich bewerte das Buch mit 3 von 5 Sternen.


Die Daten zum Buch

  • Broschiert, 384 Seiten
  • Verlag: Rowohlt Taschenbuch
  • ISBN: 978-3499274060
  • 14,99 Euro in allen gängigen Buch- und Onlinebuchhandlungen

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