Donnerstag, 23. Januar 2020

Buchrezension "Shadowscent - Die Blume der Finsternis"

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P.M. Freestone nutzte das altbewährte Schema, dass so vielen Fantasygeschichten vorbehalten ist. Ihre Protagonisten ziehen aus, um eine schier unlösbare Aufgabe zu erfüllen.  Das Abenteuer führt sie in fremde Gegenden, zeigt ihnen uralte Geheimnisse, bedroht ihr Leben, ihre Mission – ein spannender Wettlauf bevor das Böse endgültig siegt.

Als ausgebildete Aroma-Therapeutin reizte mich vor allem das Thema des Romans: Düfte haben Macht. Neben all den Zyklen über magischen Schwertern, geheimnisvollen Ringen, Elben, Orks oder Zwergen, eine willkommene Abwechslung im immerwährenden Kampf zwischen Gut und Böse.



Ich wurde nicht enttäuscht – doch dazu später mehr.

Der Inhalt:
Rakel erschleicht sich die Ausbildung zur Parfümerin mit illegalen Mitteln, nur so kann sie die Behandlung ihres schwerkranken Vaters einleiten, dessen Leben an einem seidenen Faden hängt. Ihr Vorhaben misslingt, sie wird erwischt. Zur Strafe muss sie fortan der Dufthüterin Sephine dienen, einer einflussreichen Priesterin, die einst für den Tod von Rakels Mutter verantwortlich war.



Ihr Verhängnis nimmt seinen Lauf als der Thronerbe des Reiches Aramtesch bei einem Besuch zum Blütenmond  lebensbedrohlich vergiftet wird und Rakel zu Unrecht als Täterin im Kerker landet. Doch sie hat Befürworter, die ihr die Flucht aus dem Gefängnis ermöglichen. Nun muss sie ein Gegenmittel finden, erst dann ist ihre Unschuld bewiesen. Hilfe bekommt sie unerwartet vom geheimnisvollen Ash, dem Leibdiener von Prinz Nisai. Die beiden machen sich auf den Weg zu einer Reise ins Ungewisse, zu Orten, die man nur aus Legenden kennt, immer auf der Flucht vor den kaiserlichen Soldaten. Gibt es Hoffnung  oder ist der Prinz für immer verloren? Welches Geheimnis hütet Ash?  Was versucht er vor Rakel zu verstecken? Und können die beiden ihrer drohenden Hinrichtung entrinnen?



Der Beginn des Romans stellte mich vor eine Herausforderung. Die Machtverhältnisse von Aramtesch mit seinen 5 Provinzen, die Thronregelung – ein äußerst kompliziertes Wirrwarr. Ich wollte mich gar nicht intensiv hineindenken und so konzentrierte ich mich ausschließlich auf die Abenteuer von Rakel, Ash und Nisai und fand so den gewünschten Zugang zur Geschichte. Ich hoffe, dass mir das Ignorieren der Machtverhältnisse bei der Fortsetzung nicht zum Verhängnis wird.
Ich erlebte also eine spannende Suche nach dem Gegenmittel. Freestone punktete bei mir mit einer ausgewogenen Balance. Sie dossierte abenteuerliche, sehr spannende Szenen mit solchen, bei denen einfach mal was ohne großes Drama gelang. Ich freute mich regelrecht mit Rakel und Ash, wenn sie „zack“ Erfolg hatten und nicht alle Szenen opulent aufgebauscht wurden. Ich befürchte aber, dass andere Leser genau das der Autorin ankreiden.



Ich mochte vor allem Rakel und ihr wunderbares Gespür für Düfte, deren Noten sehr gut in einer blumigen Sprache beschrieben wurden. Das Thema „Düfte haben Macht“ wurde gut umgesetzt. 
Ich freue mich jedenfalls auf einen zweiten Band der Geschichte, zumal die Storyline von Ash noch kein befriedigendes Ende gefunden hat.
Ich gebe eine Leseempfehlung für alle Fantasy-Liebhaber, die es „milder“ aber dennoch spannend mögen.
Ich möchte das Buch mit 4 Sternen bewerten.


Die Daten zum Buch:

  • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
  • Verlag: Dragonfly
  • ISBN: 978-3748800125
  • 18 Euro in allen gängigen Buch- und Onlinebuchhandlungen


Fotos: Quelle Pixabay
Ich bedanke mich bei Netgalley und dem 
HarperCollinsGermany Verlag Dragonfly
für das kostenlose Leseexemplar.

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Mittwoch, 1. Januar 2020

Buchrezension "Die Zeit des Lichts"

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“Die Zeit des Lichts” handelt von der Fotografin Lee Miller, die sich unter anderem durch ihre fotojournalistische Berichterstattung des zweiten Weltkrieges einen Namen machte.

Obwohl sie nur kurze Zeit mit dem Maler, Filmemacher und Fotograf Man Ray liiert war, widmete Whitney Scharer dieser Liaison das Hauptaugenmerk des Romans. Vermutlich weil Millers Fotografenkarriere im Studio von Man Ray ihren Anfang nahm. Weitere punktuelle Episoden ihres Wirkens und Schaffens fließen unchronilogisch in die Beziehungsstory ein, so dass wir Leser einen guten Blick über die überlieferten Fakten ihres Lebens bekommen, die aus Biographien und historischen Texten entstammen.



Mich reizte die Person Lee Miller. Eine abgehärtete Kriegsreporterin, deren Fotografien bewundernswert sind. Die, wie kaum ein anderer, die Schrecken und Scheußlichkeiten dieser Kriegsjahre einfangen konnte. Und die später selbst durch Depressionen und Trunksucht ein Opfer ihrer Arbeit wurde.
Leider wurde diese Entwicklung im Buch viel zu kurz geschildert. Die winzigen Happen, die diesbezüglich im Roman serviert wurden, reichten mir bei weitem nicht aus.



Whitney Scharer konzentrierte sich lieber auf Lees Liebesgeschichte mit dem exzentrischen Ray und  ihren ersten Schritte mit dem Handwerk Fotografie. Dieser fiktive Part der Autorin ist nicht so ganz gelungen.  Ich hatte die unzähligen erotisch-toxischen Handlungen, sowie die ausschweifenden Alkoholeskapaden der beiden irgendwann einfach nur überdrüssig. Dass die Beziehung zwischen Man und Lee krankte war vorhersehbar und die Trennung nur eine Frage der Zeit. Und so zog sich die manisch-depressive Beziehungsstory in eine unschöne Länge, bis sie endlich einen Schlussstrich zogen. Selten hatte ich mir das Ende so herbeigesehnt. Dafür werde ich zwei Sterne in meiner Bewertung abziehen.



Ich möchte dennoch eine Leseempfehlung aussprechen. Denn die anderen Buchpassagen haben mich nahezu fasziniert. Die Zeit als die Fotografie noch eine richtige Handwerkskunst darstellte und Frauen in dieser „Männerdomäne“ nur ein Schattendasein fristeten. Die Sehnsucht von Lee, sich aus dem Hintergrund zu lösen und sich selbst zu einer namhaften Fotokünstlerin zu machen, brachte Scharer sehr gut rüber. „Die Zeit des Lichts“ hätte mit „50 Prozent weniger Man Ray“ zu einem großartigen Roman werden können.


Die Daten zum Buch
  • Gebundene Ausgabe 392 Seiten
  • Verlag: Klett-Cotta
  • ISBN: 978-3608963403
  • 22 Euro in allen gängigen Buch- und Onlinebuchhandlungen

Fotos: Quelle Pixabay
Ich bedanke mich bei Netgalley und dem Klett-Kotta Verlag 
für das kostenlose Leseexemplar.


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