Ein Gegenwartsroman von Raffael Rauhenberg
Was bleibt einem, wenn man alles verloren hat?
Gibt es im Leben ein Licht, dass der Dunkelheit ihre Schrecken nimmt?
Die Daten zum Buch
- Erhältlich als Ebook - Kindle Edition bei Amazon
- Seitenanzahl: 439
- Kindle Unlimited Nutzer lesen kostenlos , sonst 3,50 Euro
Mein Fazit
„Gutbürgerlich“, genau das symbolisiert Gregor Bach. Verheiratet,
Vater von zwei quirligen Buben, mittelmäßiges Jahresgehalt und eine solide
Wohnsituation im unspektakulären Viertel von Querra, der fiktiven Kleinstadt
dieses Romans.
Die Dampfwalze, die das normale Leben von Gregor an jenem
heißen Septembernachmittag für immer plattmachte, stand in Form einer
drogensüchtigen, verwahrlosten Frau im Esszimmer. Ihre Dreistigkeit triggerte Gregors Jähzorn. In einem gewalttätigen
Wutanfall zerrte er das junge Mädchen brutal zurück auf die Straße. Ihre
anschließende Rache und die daraus resultierenden Folgen sind ein
Paradebeispiel, dass jedes vermeintliche Glück wie eine Seifenblase zerplatzen
kann.
Wir Leser erleben schonungslos den sozialen Abstieg
Gregors, bis hin zum menschenunwürdigen Dasein als obdachloser Bettler. Seine
persönliche Geschichte ist nachvollziehbar und erschreckend. Im behördengeprägten,
abgesicherten Deutschland kann man sich eben nicht blind auf Sozialhilfe,
Arbeitslosengeld oder juristische Hilfe verlassen. Das führt uns der Autor
deutlich vor Augen.
Quelle Pixaby |
Meine einzige Kritik: Es geht in Raffaels Rauhenbergs Story
um den Fall ins Existenzlose. Ich musste die Reaktionen und Handlungen von
Gregors Familie und seinen wenigen Freunden ausblenden. Das Wegschauen und Ausgrenzen empfand ich
plump und egoistisch. Die familiäre Entwicklung der Geschichte, der natürlich
für den sozialen Abstieg des Familienvaters eine bedeutende Rolle spielte,
wurde vielleicht etwas unglaubwürdig
gelöst.
Raffael Rauhenberg beeindruckte mit seinen Porträts der
Obdachlosen, Menschen, die man oft meidet. Hinter jedem, der auf der Straße
zuhause ist, hinter jedem Junkie und hinter jedem, der seinen Körper für Geld verkauft,
steckt ein Schicksal. Der Autor schert
nicht alle über einen Kamm. Ich lernte im Buch viele Facetten dieser sozialen
Schicht kennen. Es gibt sie alle: Die Selbstverschuldeten, die mit dem bösen
Herzen, die Faulenzer, diejenigen, die so viel Gutes verdient hätten, und, und,
und…
Quelle Pixaby |
Ich möchte den Roman, trotz kleiner Kritik, mit 5 Sternen
bewerten. Er hat mich aufgewühlt und zum Nachdenken gebracht. Die Geschichte
ist rund. Sie wurde sehr ausführlich erzählt, kein Buch, welches man schnell
mal liest. Ich empfehle den Gegenwartsroman allen, die gerne mal einen Blick
außerhalb ihrer sozialen Wohlfühlzone werfen möchten. Jeden von uns kann Gregors
Schicksal treffen.
Der Roman wurde mir kostenlos vom Autor zur Verfügung gestellt - Vielen Dank.
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