Buchrezension " Als die Träume in den Himmel stiegen"
Klappentext
" Es gibt Reisen, die wir niemals unternehmen wollten. Und dennoch treten wir sie an, weil es der einzige Weg ist, um zu überleben. Dies ist meine Reise."
Samar muss mit ihrer Familie aus dem gelben Haus in Kabul flüchten. Mit ihren Eltern und Geschwistern kommt sie in ein Dorf im Hindukusch. Doch auch dort sind sie nicht sicher. Die Taliban überfallen das Dorf. Samar und ihre Familie bleibt nur ein Ausweg: Über die Grenzen hinaus zu fliehen, das Land zu verlassen.
Die Autorin Laura McVeigh
Laura McVeigh wurde in Irland geboren. Nach einem Spachstudium in Cambridge zog sie nach London. Die Autorin war Vorsitzende des Internationalen PEN-Clubs, außerdem Direktorin des "Global Girls Fund", der sich für Gleichberechtigung und Bildungschancen für Mädchen weltweit einsetzt. Unter anderem reiste sie dabei auch nach Afghanistan, was die Grundlage für ihren Roman war. "Als die Träume in den Himmel stiegen" ist ihr Debüt, die Rechte wurden in zahlreiche Länder verkauft. Zurzeit schreibt sie an ihrem zweiten Roman. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in London.
Die Daten zum Buch
- 352 Seiten - Broschiert
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN: 3596299705
- 14,99 Euro (in allen gängigen Onlinebuchhandlungen)
Resümee
Wir begleiten
Samar und ihre Familie auf einer Reise mit der transsibirischen Eisenbahn. Eine
Reise in eine ungewisse Zukunft, einem möglichen Neuanfang. Während der Zug
durch die unendlichen Weiten Russlands gleitet, erfahren wir rückblickend die
aufwühlende Geschichte einer Familie, deren Alltag vom Schrecken des Krieges in
Afghanistan geprägt wurde.
Samar ist das vierte von 6 Kindern. Ihre früheste
Kindheit verbringt das Mädchen in der Hauptstadt Kabul. Als die Stadt immer
mehr in die Hände der Taliban fällt, sucht die Großfamilie Zuflucht bei Samars
Großeltern in den Gebirgshöhen des Hindukuschs. Dort scheint die Welt noch
friedlich zu sein. Doch auch an diesem Platz vergiftet das talibanische
Gedankengut schleichend die Menschen und das Leben wird geprägt von Verboten
und den irren Taten religiöser Fanatiker. Wieder muss die Familie fliehen,
wieder stehen sie vor dem Nichts…
Wieviel Leid kann ein Mensch erdulden? Wieviel Angst,
Entbehrungen und Hoffnungslosigkeit ertragen? Samars Geschichte zeigt es uns.
Und doch, zwischen all den Trümmern, gibt es die Träume, die endlich wieder
etwas Glück verheißen und die Samar so oft den Weg zurück ins Leben zeigten.
Einige Male konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten.
Die Geschichte geht unter die Haut.
Mein Eindruck: Das Buch wurde in 6 Teile gegliedert. Die
ersten drei davon verwirrten mich teilweise. Ich staunte über vergangene Entwicklungen und
wie sie zur Flucht mit dem Zug passten. Aber die Geschichte klärt sich auf,
wird rund und die Puzzleteile fügen sich zusammen. Nicht jeder Leser wird damit
zurechtkommen, mich jedoch faszinierte dieses Buch und ich gebe eine absolute
Leseempfehlung. Selbst das wunderschöne Cover, welches mir anfangs unpassend
erschien, fügte sich als Puzzleteil in die Geschichte ein. Das Ende von Samars
Geschichte bleibt offen. Schade. Diese Geschichte hätte ein Happy End verdient.
Laura McVeigh brachte mir die Bevölkerung und das harte
Leben in Afghanistan authentisch rüber.
Die Wichtigkeit der Familie, die Ehre, das Leben. Aber auch die schier
aussichtslosen Fluchten der Zivilbevölkerung, die Schrecken in den
Flüchtlingslagern, den Horror des Krieges.
Ihr ist ein großartiger Roman gelungen. Vielen Dank, dass ich Samar und
ihre Familie auf einer Strecke ihres Lebens begleiten durfte.
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