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Ganze drei Jahre mussten wir Leser auf die Fortsetzung
der Dystopie „Zeit zum Überleben“ warten. Leider konnte ich mich nur noch
bruchstückhaft an den Inhalt des ersten Bandes erinnern. So las ich einfach mal darauf los. Kein Problem, ruck zuck
war ich wieder mittendrin im Geschehen. Selbst
Neueinsteiger, die gleich zu „Zukunft“ greifen möchten, werden klarkommen, ganz
bestimmt.
Zum Inhalt:
Jessica, Marc und die schwer misshandelte Nixi haben nach
der verheerenden Virusepidemie in dem Städtchen Espoir eine neue Heimat
gefunden. Die erhaltene mittelalterliche
Infrastruktur, diverse Utensilien des ortsansässigen Museums, sowie ein
paar Nutztiere könnten ihnen das Überleben im Winter sichern. Doch noch gibt es
zuwenig Bewohner, um die anfallenden Arbeiten zu stemmen. Besonders
handwerkliche Fachkräfte werden dringend gebraucht. Mit einem eigens erfundenen
„Inserat“, gasgefüllten Luftballons mit Einladungskarten, versuchen sie andere
Überlebende anzulocken. Sie bieten allen Arbeitswilligen eine gesicherte
Unterkunft und genug zu essen. Das Vorhaben gelingt, die ersten Interessenten
trudeln ein. Unter ihnen ist Jessica`s höchstpersönlicher Alptraum, ein Mensch,
den sie nie mehr wiedersehen wollte. Doch sie muss Kompromisse eingehen, denn vor den Stadttoren lauert eine noch viel
größere Gefahr. Eine Bande ehemaliger schwerstkrimineller Gefängnisinsassen
macht sich auf den Weg nach Espoir. Und ihren Weg pflastern sie mit Mord,
Gewalt und Folter….
Meine Meinung:
Zuerst einmal überraschte mich Lara mit der Tatsache,
dass „Zukunft“ bereits der finale Abschlussroman der Dystopie ist. Keine Ahnung, ob er schon immer als
Zweiteiler geplant war. Ich bedauere das, denn für mich ist das Ende noch nicht
ganz rund. Warum? Hmmm, das ist schwer zu erklären. Ich versuche es mal:
Das Rahmenprogramm stimmt. Die Überlebenden müssen sich
in einer Welt ohne Elektrizität, mit banalen Hilfsmitteln der frühesten
Landwirtschaft, zurechtfinden. Dieses Szenario wurde gut recherchiert und mit
Hilfe des Städtchens Espoir glaubwürdig umgesetzt. Dass genau die Arbeitskräfte
auftauchen, deren Beruf gerade am dringendsten benötigt wird, mag vielleicht
etwas märchenhaft rüberkommen – aber Wunder und Fügungen haben durchaus ihre
Berechtigung in der heutigen und zukünftigen Zeit. Darüber möchte ich
hinwegsehen.
Lara Greystone vermittelt, wie schon mehrfach in ihrem
„Unsterblich Geliebt“ – Zyklus, den Schmerz sexuellen Missbrauchs. Allerdings
konfrontiert sie den Leser in fast jedem Kapitel damit. Andere Seelennöte,
beispielsweise der Verlust eines Ehepartners, bzw. Kindes wurden so in den Hintergrund gedrängt, dass
Lara nur einen Nebensatz für diese Informationen übrig hatte. Ich kritisiere
die Einseitigkeit des geschilderten Schmerzes. Um diese kurz erwähnten Begleitumstände
aufzuarbeiten, hätte es eventuell einer Fortsetzung bedurft. Und eigentlich
interessiert mich das weitere Schicksal der Gruppe noch immer. Wie kommen sie
über den Winter? Bleibt die Gruppenharmonie erhalten? Wir werden es nicht mehr
erfahren. Schade um den frühen Schlussstrich.
Ich gebe eine Leseempfehlung. Den Leser erwartet eine
nicht ganz so düstere Dystopie, Liebesgeschichte inklusive.
Ich möchte den zweiten Teil mit 4 Sternen bewerten.
Die Daten zum Buch
- Ebook (Printausgabe mit 202 Seiten)
- Verlag: neobooks
- Preis: Kindle 1,99 Euro zum Einführungspreis - später 2,99 Euro
- Das Buch ist in weiteren Onlinebuchhandlungen erhältlich