Im Rahmen einer Leserunde von Lovelybooks durfte ich den grandiosen Roman "Der Turm der Welt" von Benjamin Monferat kennenlernen.
Das Buch wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt.
Die Daten zum Buch:
Meine Buchrezension
Paris im Jahr 1898. Die Stadt steht im
Mittelpunkt des Weltgeschehens, denn die Exposition Universelle hat ihre Tore
geöffnet. Technische Wunderwerke, Kunst, Kultur, der monumentale Turm Gustave
Eiffels… all das kann man auf dieser Weltausstellung bewundern.
Es ist die Zeit nach Napoleon III.
Frankreich befindet sich im Frieden mit seinen Nachbarn, dennoch ist die
politische Lage angespannt. Jeden Augenblick könnte dieser Frieden in das
Gegenteil umschlagen.
Und jetzt, rund 59 Stunden bevor die
Weltausstellung mit einem nie dagewesenen Höhepunkt ihre Pforten schließt,
ausgerechnet jetzt werden zwei Agenten des Deuxième
Bureau brutal ermordet. Ihre Leichen, dramatisch drapiert auf der Bernaeuschen
Uhr, deren Zeiger auf 5 vor 12 stehen. Ein untrügliches Zeichen, dass es zum
Ende der Exposition Universelle einen weiteren, viel schrecklicheren Anschlag
geben wird.
In genau diesem Moment steigt der Leser in das
Geschehen ein und wird Zeuge…
-
… einer hochinteressanten
Weltausstellung, die so realistisch beschrieben wird, dass man das Pariser
Flair der damaligen Zeit richtig spüren kann.
-
… der drohenden
Insolvenz des renommierten Pariser Hotels Vernet.
-
… wie die Grand Dame
Albertine mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird.
-
…der Frage, wer
wirklich hinter Jack the Ripper steckt.
-
… wie eine
Edel-Prostituierte einen geheimnisvollen Auftrag erhält.
-
… und ob der drohende Anschlag verhindert werden
kann und welche Rolle die deutschen und britischen Delegationen dabei spielen.
Mein Fazit:
Benjamin Monferat ist ein Meisterwerk gelungen.
Das Buch hat mich von den ersten Seiten an in seinen Bann gezogen.
Ganz viele kleine Kapitel erzählen die
unterschiedlichsten Geschichten, die doch zusammenhängen. Fast jedes endet mit
einem „Cliffhanger“. Die Spannung ist ohne Unterbrechung vorhanden. Ich musste
mich mehrfach bremsen, nicht querzulesen.
Erst nach über 600 Seiten kann man langsam das
Finale erahnen und ich schreibe ganz bewusst erahnen. Davor gab es einige
Enthüllungen, mit denen ich im Leben nie gerechnet hätte. Und wer weiß,
vielleicht zieht jemand am Schluss eine andere finale Triumphkarte.
Am meisten faszinierte mich die kurze
Zeitspanne des Romans. 59 Stunden, die das Leben aller für immer verändern
wird. Monferat deutete durch winzige, kleine Passagen an, wie es bei den
meisten, im Laufe des Romans liebgewonnenen Darstellern weitergehen wird. Ich konnte
den Roman zufrieden zurück ins Buchregal stellen. Dort wird er nicht lange
bleiben, denn dieses Buch lese ich bestimmt ein zweites Mal.
Gibt es in „Der Turm der Welt“ nichts zu
kritisieren. Nein, so gut wie nichts. Lediglich die vielen verschiedenen
Protagonisten, die mitunter recht schwierige, nicht sehr geläufige Namen
tragen, konnte ich anfangs schlecht zuordnen. Ein kleines Personenregister wäre
hilfreich gewesen. Für mich war es außerdem ein Buch, welches für „schnell mal
zwischendurch lesen“ nicht geeignet ist. Dieses Buch ist für Genießer, die eine
ausführliche, sehr gut recherchierte und sprachlich hochwertige Geschichte
lieben.
Somit gibt es nur zwei Worte zu meinem finalen
Abschluss, die da lauten: Absolute Leseempfehlung.
Lassen sie sich durch Monferats Turm der Welt
in das Pariser Flair des Jahres 1889 entführen. Es wird sich lohnen.
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