Mittwoch, 23. Dezember 2015

Die Gestirne

Ich liebe die Leserunden von Lovelybooks. Hier kann man sich mit anderen austauschen und das Buch bis ins kleinste Detail durchsprechen. Diese Leserunde des Buches "Die Gestirne" war eine ganz besondere. Sie war eine Challenge, bei der noch weitere Aufgaben erledigt werden sollten. Unter anderem durfte man die Goldgräberzeit in Neuseeland in Szene setzen und seinen eigenen Tierkreis zeichnen oder basteln. Aufgaben die mir sehr viel Spaß gemacht haben. Und hier kommen die Ergebnisse:

Die Goldgräberzeit in Neuseeland

Mein eigener Tierkreis

Und natürlich möchte ich hier noch meine Rezension zu diesem tollen Buch veröffentlichen.

Die Gestirne von Eleanor Catton


Meine Rezension
Neuseeland im Jahr 1866. Die Kleinstadt Hokitika entwickelt sich zu einer Metropole der Goldgräber. Das ganze soziale Leben ist durch dieses Handwerk geprägt, viele möchten den Traum vom schnellen Reichtum verwirklichen.
An einem Tag im März geschehen gleichzeitig drei Ereignisse. Ein reicher junger Mann verschwindet, ein alkoholabhängiger Einsiedler wird mit viel Gold tot aufgefunden und eine opiumsüchtige Hure versucht sich das Leben zu nehmen.
Bei einem Geheimtreffen in einem ortsansässigen Hotel finden 12 Männer heraus, dass jeder auf die eine oder andere Weise in diese Ereignisse verstrickt ist und seinen Teil dazu beigetragen hat. Gelingt es ihnen Licht in das Dunkel zu bringen? Kann man sich untereinander trauen? Und welche Rolle spielen der Neuauswanderer Moody, die Witwe Lydia, der Gefängnisdirektor, der Politiker Lauderback und der Kapitän Carver?
Eleonor Catton ist ein wahres Meisterwerk gelungen. In diesem, über 1000-seitigen Werk, gibt es keine Hauptrollen, die sich besonders hervorheben und deren Geschichten speziell erzählt werden. Nein, alle oben genannten, sind ein Teil des Ganzen. Das macht es dem Leser mitunter etwas schwierig, am sprichwörtlichen Ball zu bleiben, da sehr viele Charaktere und Handlungen beteiligt sind.
Mich hat der Roman fasziniert und ich ziehe meinen Hut vor der Autorin. Eine wahre Glanzleistung. Nach und nach fügen sich alle Puzzleteile zusammen und viele Zusammenhänge werden aufgelöst. Dennoch nicht alle. Einiges bleibt offen und der Leser kann seine Fantasie spielen lassen. Wenn man sich darauf einlässt, darf sogar etwas Übernatürliches eine Rolle spielen. Freunde der Astrologie und der Mondkonstellationen können sich freuen und den Roman unter diesem Aspekt lesen. Kenntnisse auf diesem Gebiet werden aber nicht benötigt.
Der Roman führt abwechselnd in die Zukunft und schildert was nach Tag X passiert, um wenig später in der Vergangenheit zu graben und Details ans Licht zu bringen. So bleibt der Roman bis zum Ende spannend. Die 12 Kapitel werden nach und nach immer kürzer. Dies hat mir nicht so gut gefallen. Besonders die Schachtelsätze am Schluss, die mitunter eine halbe Buchseite lang waren, haben mich gestört. Die Sprache ist dieser Zeitepoche angepasst und besticht oft durch philosophische Wortzitate, die schwer zu verstehen sind.

Trotzdem kann ich keinen einzigen Punkt abziehen, da es eines der besten Bücher ist, welches ich seit langem gelesen habe. Ich wurde förmlich hineingezogen in das Goldgräberflair des Jahres 1866. Ich gebe eine ganz klare Kaufempfehlung. Die Dicke des Romans sollte nicht abschrecken. Jede einzelne Seite hat sich gelohnt zu lesen. 

Die Daten zum Buch:


Die Bewertung : 5 von 5 Sternen


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